Rundwanderung Hornisgrinde / Umweltverschmutzung Grinde-Hütte

Am 30. Dezember hab ich zu Jahresende 2018 das Jahr mit einer stimmungsvollen & eisigen Rundwanderung ausklingen lassen, welches Ziel ist da passender als die Hornisgrinde, der höchste Gipfel des Nordschwarzwalds.

Trotz Nebel auf der Schwarzwaldhochstraße und eisiger Kälte am Mummelsee war ein reger Betrieb am Parkplatz am Mummelsee. Von dort aus ging es dann für mich erst einmal in Richtung des Gipfels der Hornisgrinde und schon bei den ersten Schritten musste ich feststellen, das der Westweg total vereist war und daher entschied ich mich dazu, ein Stück auf der offiziellen Zufahrtsstraße zum Gipfel der Hornisgrinde aufwärts zu wandern.

Ich war noch keine 100m unterwegs auf der Straße, als ich plötzlich von einem Auto überholt wurde, keine 2 Minuten später kam mir dann ein weiteres Auto entgegen. Nach dieser unerfreulichen Überraschung (denn bisher war diese Strecke autofrei) und weiterem Autoverkehr auf der Straße wurde ich dann von einem verärgerten einheimischen Wanderer aus der Nähe von Unterstmatt aufgeklärt!

Auf der Hornisgrinde hatte die relativ neue Grinde-Hütte geöffnet und da dort teilweise zu wenige Gäste dieses protzige Bollwerk besuchten, hat sich die Betreibergemeinschaft dazu entschlossen, die Zufahrt auf den Gipfel der Hornisgrinde (damit auch zur Hütte) für den Autoverkehr frei zu geben.

Damit erhofft man sich, mehr Umsatz auf der Hütte zu generieren und jeder gut betuchte Besucher des Nationalparks Schwarzwalds, der auf Grund seiner eigenen "Unmobilität" sich mit einen fahrbaren Untersatz (gerne PS-lastig wie SUV vom Typ BMW / Audi oder Porsche ) ausgestattet hat, kann nun gemütlich einen Prosecco auf dem Gipfel der Hornisgrinde schlürfen.

Und für den Betreiber (die Waldgenossenschaft Seebach) dem schon das "Schicki-Micki" Berg-Hotel Mummelsee gehört (absolute Touristenfalle mit anliegendem Souveniershop) ist dies eine sehr bequeme Art, das teils sehr betuchte Klientel bequem auf dem Gipfel der Hornisgrinde abkassiern zu können...

Jede Familie, jeder Wanderer oder Radfahrer sollte in der Lage sein, aus eigener Kraft die letzten 100 Höhenmeter auf den Gipfel der Hornisgrinde zu kommen und somit auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz des Hochmoorgebiets und des Naturschutzgebiets auf der Hornisgrinde und des Nationalparks Schwarzwalds zu leisten. Wer sich dann dort oben bei einer kleinen Stärkung ausruhen wollte, konnte dies dann bei einem Stück hausgemachtem Kuchen und einer relativ günstigen Tasse Kaffe am Hornisgrindeturm tun und unterstützte damit sogar noch die Vereinsarbeit des Schwarzwaldvereins!

Diese Art des Zusammenspiels zwischen Besucher des Schwarzwalds und des Naturschutz wurde hier mal wieder beispilehaft durch die Touristenlobby und den Kapitalismus zerstört, mit Porsche und BMW X5 in den Nationalpark Schwarzwald auf eine Prosecco auf dem Gipfel der Hornisgrinde, ganz dem Klimawandel zum Trotz!

 

Nach diesem unerfreulichen Erlebnis setzte ich meine Wanderung auf dem vereisten Westweg fort, in Richtung Unterstmatt zum Ochsenstall, wo ich meine kleine Pause mit Stärkung bei einem heißen Eintopf einlegte. Der Ochsenstall kann zwar vom Ambiente und dem kulinarischen Angebot nicht mehr mit einer Hütte wie der Grinde-Hütte mithalten, ist jedoch für alle Wanderer auf dem Westweg mit seiner fast durchgängigen Öffnungszeit und den Übernachtungsmöglichkeit eine preiswerte und wertvolle Bereicherung auf der Strecke.

Nach der Stärkung ginge es dann entlang der Schwarzwaldhochstraße auf einem Wanderweg wieder zurück zum Mummelsee wo die Rundwanderung endete. Den GPSTrack der Rundwanderung (die ich auch im letzten Jahr gewandert bin) habe ich bei gpsies für alle Wanderfreunde hochgeladen und lade alle zum Umwandern der Grinden-Hütte ein:-)

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