Tag 09 Von Krimml nach Rosenheim

Am letzten Tag meiner Radtour ging es dann über den Gerlospass in das Zillertal und von hier aus dem Inn entlang nach Deutschland. Nach den letzten regnerischen Tagen und da ich den Höhepunkt der Tour auf der Großglockner Hochalpenstraße bereits erlebt hatte, war die Motivation, die Tour noch ein Stück auf dem Bodensee-Königssee-Radweg (den ich bereits kannte) fortzusetzen, sehr gering.

Somit war der Höhepunkt der Tagestour für mich die Überquerung des Gerlospass. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann auf der neuen Passstraße (es existiert auch noch eine alte, welche in Wald beginnt) in die Höhe. Das Wetter war an diesem Morgen nicht ganz einwandfrei, im Tal hatte ich eine klare Sicht, aber auf der Höhe wurde es dann nebelig und auch kühl. Auf der Passhöhe angekommen, durchquerte ich dann die Mautstelle, hier wieder ebenfalls kostenlos als Radfahrer.

Über die Gerlos Alpenstraße ging es dann weiter durch den Ort Gerlos, der leider schon sehr vom Ski-Tourismus geprägt ist. Hier ist ein Hotel an das andere gereiht, viele Apres-Ski-Bars und allerlei andere Möglichkeiten um dem Tourist die Euros aus der Tasche zu locken.

Daher durchquerte ich diese verbaute Region sehr schnell und fuhr abwärts in Richtung Zillertal. Während der Abfahrt wurde ich dann mal wieder (wie kann es auch anders sein auf dieser Radtour) von einem Sturzregen überrascht. Daher setzte ich meine Abfahrt in Regenkleidung fort, was im Gegensatz zu einer Auffahrt gut möglich ist.

Im Zillertal angekommen, beschloss ich in Zell am Ziller Mittagspause zu machen und es mir am Sonntag bei einem guten Essen gut gehen zu lassen. Leider tappte ich bei dieser Gelegenheit im ebenfalls sehr vom Tourismus geprägten Zillertal in eine Touristenfalle. Im Hotel-Gasthof Bräu gab es dann zum unverschämten Preis von 14 E ein kleines Scheibchen Bio-Schweinebraten mit einem Semmelknödel und einem Löffelchen Rotkohl.

Ich war hier wohl zu sehr im Pinzgau und Pongau von den dortig riesigen und preiswerten Portionen verwöhnt worden und wurde somit in Tirol im Zillertal wieder sehr schnell aus diesem wahren Schlemmersegen herausgerissen!

Daher verließ ich auch das leider auch sehr verbaute und touristisch erschlossene Zillertal auf einem Radweg, welcher durch das komplette Zillertal bis nach Strass im Zillertal verläuft, wo auch der Ziller in den Inn mündet.

Dabei begleitete mich immer sehr wechselhaftes Wetter, teilweise strahlender Sonnenschein, dann wieder eine dunkle Regenwolke und leichter Nieselregen.

Dann führte mich der Weg weiter entlang auf dem Inntalradweg in Richtung Kufstein nach Deutschland. Leider ist dieser Abschnitt nicht sehr sehenswert, da sich der Radweg zwischen dem sehr begradigten Inn (mit vielen Staustufen) und der Inntal-Autobahn befindet, somit gibt es wenig Natur, dafür um so mehr Verkehrslärm und Abgase.

Auf halber Strecke in Kufstein machte sich dann das sehr spärliche Mittagsessen bemerkbar und ich suchte dort ein amerikanisches Fastfood-Restaurant auf, um endlich mal richtig satt zu werden.

Diese Energie brachte mich dann auch weiter auf dem Inntalradweg voran, wo ich dann in Neubeuern beschloss, eine Unterkunft zu suchen. In der Pension Franz Stelzer fand ich dann relativ zügig eine Unterkunft für Radfahrer, hier waren kurzfristig ein paar Radfahrer abgesprungen, da diese in den überfluteten Gebiete des Inns und der Donau festsaßen.

Am Abend schaute ich mir die historische und sehr schöne Altstadt von Markt Neubeuern an und ließ es mir dann bei kroatischem Essen im Stangenreiter schmecken.

Als ich mich dann am nächsten Morgen die letzten 12 km zum Bahnhof nach Rosenheim aufmachen wollte, hatte ich auf dieser Tour zum ersten mal einen Platten, wohle ein Zeichen, dass ich die Radreise genau im richtigen Moment beendete.

Aber ein kurzes Aufpumpen half hier schon weiter um bis zum Bahnhof nach Rosenheim zu gelangen.

Von hier aus erfolgte dann die lange Zugreise mit der Regionalbahn und dem Bayernticket nach Schopfloch zurück, wo ich dann im 17:28 bei strahlendem Sonnenschein am Bahnhof ankam.


Tourdaten    
     
Startpunkt: Krimml  
Ziel: Neubeuern bei Rosenheim  
Streckenlänge: 129km  
Höhenmeter: 1305m  

GPS-Track der Radreise vom Schwarzwald auf die Großglockner-Hochalpenstraße - Tag 09:

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Schwarzwald Großglockner-Hochalpenstraße Tag 09
120-VomSchwarzwaldAufDieGroßglocknerHoch
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Befahrene Fernradwege:

Gerlospass:


Der Zillertal-Radweg:


Der Innradweg:



Unterkunft

Name: Pension Stelzer
Adresse: Färberstraße 2a
83115 Neubeuern
Telefon: 08035 / 47 75

Zimmerpreis

pro Nacht

(Einzelzimmer

mit Frühstück):

ca. 40 E

Homepage:

http://www.pension-stelzer.de/

Unterstellmöglichkeit

Fahrrad:

in Garage

Preis / Leistung:

 mittelmäßig - gut

Beschreibung:

Die Pension Stelzer befindet sich direkt an der Stadmauer von Markt Neubeuern und hat sich auf die Unterbringung von Radfahrern spezialisiert. Es handelt sich hier um eine Privatpension, welche sich in einem typischen bayrischen Haus befindet, welches sich in ruhiger Lage befindet und sehr gepflegt ist. Beim Vermieter handelt es sich ebenfalls um ein typisches bayrisches "Original". Das Frühstück ist ausreichend und reichhaltig.

 

Besonderheiten:

Die Zimmer sind typisch im bayrischen Landhausstil eingerichtet, so zum Beispiel mit bemalten Betten und Kleiderschränken. Leider war mein Zimmer nicht sehr sauber und sowohl im Zimmer als auch im Badezimmer lagen jede Menge Haare sowie andere Hinterlassenschaften meiner Vorbewohner. Das Badezimmer und WC war bei mir im Dachgeschoss nur improvisiert vom restlichen Raum abgetrennt (Schiebevorhang).

Daher hier die Bewertung mittelmäßig - gut.


Der Gerlospass


Quelle Wikipedia / offiziele Homepage Gerlos Hochalpenstraße

 

Allgemein

Der Gerlospass, auch Pinzgauer Höhe genannt, ist die Passhöhe der alten Straßenverbindung vom salzburgischen Oberpinzgau ins Tiroler Zillertal. Die Passhöhe liegt auf 1531 m ü. A.. Die alte Passstraße führt von der Gemeinde Wald im Pinzgau zu dem Ort Gerlos im Zillertal. Sie ist für Gespanne und LKW gesperrt und im Winter nicht immer durchgängig befahrbar.

Die neue Passstraße verbindet die Orte Krimml und Gerlos und wurde in den 1960er Jahren von der Großglockner Hochalpenstraßen AG errichtet. Die Straße ist ganzjährig uneingeschränkt befahrbar. Die Überquerung des Passes ist für Kraftfahrzeuge mautpflichtig, die Mautstelle befindet sich in der Nähe der Passhöhe. Die neue Passstraße ist Teil der Gerlos Straße (B165). Der höchste Punkt dieser neuen Straße, die am Hang nördlich des Skigebiets Gerlosplatte entlangführt, erreicht 1628 m ü. A. und liegt auf der Salzburger Seite knapp 4 km östlich der tiefsten Einsattelung. Die Daten in der Infobox beziehen sich auf die neue Passstraße.

Touristisch

Die Gerlos Alpenstraße ist eine wichtige Passstraße von Salzburg nach Tirol. Außerdem verbindet sie das Ortszentrum der Gemeinde Wald mit dem Ortsteil Königsleiten, einem bekannten und beliebten Skigebiet. Ganz im Westen des Salzburger Landesteils Pinzgau gelegen, bietet die Bergstraße eine abwechslungsreiche Möglichkeit, die alpine Landschaft zwischen Krimml und dem Tiroler Zillertal zu erkunden. Die schönste Zeit, um die Alpenstraße zu erleben, sind die Monate Mai bis Ende Oktober. Während der Wintermonate führt die Gerlos Alpenstraße mitten hinein ins Skigebiet Zillertal Arena.

 

Die Passstraße im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern bietet für Familien mit Kindern, genussvolle Cabrio- und Oldtimerfahrer, Wanderer und Naturgenießer ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Die Gerlos Alpenstraße, die schönsten zwölf Kilometer zwischen Krimml und der Passhöhe, wurde von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, geplant. Unverkennbar ist seine Handschrift: Der begeisterte Alpinist verstand es, die Straße so harmonisch in die Landschaft einzufügen, dass sie als Teil derselben erscheint. Von jedem Parkplatz auf diesem Streckenabschnitt sind die Krimmler Wasserfälle zu sehen – und auf der Passhöhe erwartet Sie ein seltenes Hochmoor, bevor die Alpenstraße nach Gerlos, den ersten Ort auf Tiroler Seite, und ins Zillertal hinabführt.


Markt Neubeuern


Quelle Wikipedia

 

Allgemeines

Neubeuern ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der Ferienort im bayerischen Inntal südlich von Rosenheim wurde 1981 zum schönsten Dorf Deutschlands gewählt. Der malerische Marktplatz mit Torturm und historischen alpenländischen Fassaden bildet den Dorfkern. König Maximilian I. meinte zum Ausblick von Neubeuern: „Das ist die schönste Aussicht im bayrischen Gebirg!“

 

Geografische Lage

Neubeuern liegt am rechten Ufer des Inns etwa 12 km südlich von Rosenheim und 26 km nördlich von Kufstein. Die Grenze zu Österreich (Tirol) ist knapp 8 km von Neubeuern entfernt. Der Markt befindet sich am Fuß des Samerbergs, der nordwestlichsten Erhebung der Chiemgauer Alpen, am Rande des Rosenheimer Beckens und liegt relativ verkehrsgünstig.

 

Sehenswürdigkeiten in Neubeuern

Historische Marktplatz

Der historische Marktplatz bildet mit der Kirche Mariä Empfängnis, dem Brunnen mit dem Heiligen Florian im Zentrum und der großteils original erhaltenen Burgmauer mit Wachtürmen ein denkmalgeschütztes Ensemble. Die Seitenaltäre der Kirche, das Deckengemälde und die Prozessionsstangen der Schiffleut-Bruderschaft dokumentieren die Bedeutung der Innschifffahrt für Neubeuern. Zum Passieren wurde im Südosten das Salzburger Tor und im Nordwesten das Münchner Tor errichtet. Heute finden auf dem Marktplatz Filmaufnahmen und Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel 2013 der „Red Bull Fensterlkönig“ oder die jährliche Marktbeleuchtung, die jedes Jahr rund 3.500 Besucher nach Neubeuern zieht.

 

Schloss Neubeuern

Das Schloss Neubeuern liegt über dem historischen Marktplatz. Es beherbergt ein staatlich anerkanntes, naturwissenschaftlich-technisches und neusprachliches Gymnasium der Stiftung Landerziehungsheim mit Internat und Tagesschule für Mädchen und Jungen. Zurzeit (2011) besuchen rund 200 Schüler die Schule, davon wohnen etwa 120 im Internat. Das 1925 gegründete Internat ist eines der bekanntesten in Deutschland.

 

Die Wolfsschlucht

In den Burgberg schneidet sich auf rund 300 Metern Länge die etwa 20 Meter breite und circa 30 Meter tiefe „Wolfsschlucht“ ein – ein Steinbruch aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in dem Mühlsteine und Schleifsteine aus feinkörnigem Quarzit abgebaut wurden. Ein Teil der Südwand stürzte später ein. Dieses sehenswerte Geotop kann wegen loser Bäume oberhalb der Schlucht nur auf eigene Gefahr betreten werden.


Einkehrmöglichkeiten auf dieser Radtour

Name Hotel Bräu
Adresse

Dorfplatz 1

A-6280 Zell im Zillertal

Homepage http://www.hotel-braeu.at/
Telefonnummer +43 5282 2313 0
Küche gut bürgerlich
Qualität Essen gut - sehr gut
Preis - Leistung mittelmäßig
persönlich getestet 1x

Beschreibung

Das Hotel Bräu in Zell in Zillertal befindet sich mitten im Tourismusgebiet Zillertal in Tirol. Dementsprechend ist auch das Preis-Leistungsverhältnis, meiner Meinung nach eine typische Touristenfalle.

Das Essen hier ist sehr frisch und geschmacklich sehr gut gekocht, jedoch handelt es sich hierbei um keine typischen Radfahrerportionen, eher um Seniorenportionen, das zu einem Preis von 14 Euro für eine Scheibe Braten mit einem Knödel (siehe Bild). Großes Saftschorle 0,4l kostet ebenfalls > 4 Euro.

Wer etwas für den kleinen Hunger möchte oder den besonderen Gaumenschmaus sucht, wird ihn hier finden.

Für den preisbewußten und hungrigen Radfahrer eher nicht geeignet!

Name Stangenreiter
Adresse

Marktplatz 26

83115 Neubeuern

Homepage http://www.stangenreiter-neu.de/
Telefonnummer 08035/3466
Küche Balkanspezialitäten
Qualität Essen gut
Preis - Leistung gut - sehr gut
persönlich getestet 1x

Beschreibung

Im Stangenreiter Neubeuern werden diverse Spezialitäten serviert, von der bayrischen Küche über die mexikanische Küche über mediterrane Gerichte bis zur kroatischen Küche.

Da überwiegend Gerichte aus der Balkanküche in der Speisekarte angeboten werden und auch der Pächter scheinbar aus dieser Region stammt, habe ich mich für eine Grillplatte mit Salat entschieden. Dieses Gericht war für ca. 11,50 Euro sehr reichhaltig, frisch und schmackhaft gekocht. Getränkepreise für Bier 0,5l bei ca. 3 Euro.

Der hungrige Radfahrer wird hier satt und kann die schöne Ortsmitte von Neubeuern in einem typischen Biergarten im Freien genießen. Empfehlenswert!


Impressionen Tag 09

Am frühen Morgen starte ich meinen letzten Tag der Radreise 2016 in Krimml und freue mich darauf, über den Gerlospass zu fahren.

Um so höher ich komme, um so kühler und bewölkter wird es. Bevor ich dann die Wolkenschicht durchfahre, schaue ich noch mal hier aus der Höhe auf die Krimmler Wasserfälle.

Kurz darauf erreiche ich die Passhöhe in 1628 Meter über N.N., wo sich auch die Mautstation befindet. Für Radfahrer ist auch dieser Pass kostenlos.

Als es nach Gerlos dann bergab ins Zillertal geht, fängt es mal wieder zu regnen an und ich begebe mich wieder in volle Regenbekleidung.

Aber das Wetter ist an diesem Tag sehr wechselhaft und ein paar Minuten später kann ich wieder bei leichtem Sonnenschein den Blick hinab ins Zillertal genießen, hier der Blick auf Zell im Zillertal.

Dann erreiche ich die Ortsmitte von Zell im Zillertal und beschließe an diesem frühen Sonntag hier Mittagspause zu machen.

Dann fahre ich auf dem Zillertalradweg in Richtung des Inntals, wo der Ziller in der Inn mündet.

Der Inn bietet am Ufer landschaftlich wenig Höhepunkte, da das Tal mit der Autobahn, der Zugstrecke und vielen Ortschaften und Industriegebieten nach Insbruck sehr verbaut ist. Dafür befinden sich hier aber noch jede Menge kulturelle Höhepunkte aus vergangenen Tagen wie Burgen, Schlösser und Kloster.

Das sehr begradigte Ufer des Inns erinnert mich sehr an den Rheinradweg nach Basel. Auch hier führt der Radweg kilometerweise auf Dämmen entlang des Flusslaufs.

Die schöne historische Altstadt von Neubeuern in der Nähe von Rosenheim mit den vielen bemalten und geschmückten Häusern.